Zum 70. Jahrestag des faschistischen Überfalls auf die Sowjetunion
Am 22. Juni 1941 überfielen die Truppen Hitlerdeutschlands und ihrer Verbündeten die Sowjetunion. Damit begann das letzte Kapitel der Aggression des deutschen Faschismus gegen alle europäischen Völker.
Doch dieser Krieg war nicht allein ein Eroberungskrieg um Raum und Ressourcen, es war von der Ideologie und Kriegsplanung ein Vernichtungskrieg gegen den „jüdisch-bolschewistischen“ Feind, in dem die Regeln der Haager Landkriegsordnung von Anfang an außer Kraft gesetzt waren. Die Generalität der Deutschen Wehrmacht machte mit dem Kommissarbefehl und dem Generalplan Ost, sowie dem Wirken der Einsatzgruppen deutlich, dass sie dieses Konzept des Vernichtungs-kriegs von Anfang an unterstützten. Dieser Vernichtungswille zeigte sich in zahlreichen Mordaktionen, die reguläre Wehrmachtseinheiten und Einsatzgruppen des SD (Sicherheitsdienst der SS) gegen jüdische und slawische Bevölkerungsgruppen in den okkupierten Gebieten verübten. Allein dem Massaker von Babi Jar fielen im September 1941 über 30.000 Menschen zum Opfer.
Trotz anfänglicher Verluste und einem notwendigen Rückzug gelang es der sowjetischen Armee im Laufe des Jahres 1941 immer besser, der Wehrmacht militärisch entgegenzutreten. Im Dezember 1941 brachte sie in der Schlacht vor Moskau den Vormarsch der deutschen Truppen endgültig zum Stehen. Die Illusion eines „Blitzsiegs“ war geplatzt. In dieser Zeit vereinigten sich alle positiven Kräfte der Völker der Sowjetunion im gemeinsamen Kampf gegen die Aggression. Dazu gehörten
- die mutig kämpfenden Truppen der Roten Armee. Nach dem Überfall meldeten sich tausende Freiwillige für die Verteidigung der Heimat.
- die Heimatfront, die durch enorme Anstrengungen in der Rüstungsproduktion den Truppen die notwendige Ausrüstung bereit stellte.
- die Partisaneneinheiten, die im Rücken der vorgerückten deutschen Einheiten begannen, die Versorgungswege zu blockieren und durch eigene militärische Aktionen eine große Zahl von Einsatzkräften im Hinterland banden.
- die heldenhafte Bevölkerung der Stadt Leningrad, die seit dem Herbst 1941 eine Blockade von 900 Tagen aushielt,
bevor es gelang, die faschistischen Aggressoren zu vertreiben.
Im Februar 1943 siegte die sowjetische Armee unter riesigen Opfern unter Soldaten und Zivilisten in der Schlacht von Stalingrad. Die Schlacht von Stalingrad stellte einen historischen Wendepunkt in der Auseinandersetzung der Anti-Hitler-Koalition mit dem expansionistischen Anspruch des deutschen Faschismus dar und leitete die endgültige militärische Niederlage des Hitlerfaschismus und seiner Verbündeten ein. In dieser Phase des Kampfes wurde die sowjetische Armee unterstützt von allen Kräften der Anti-Hitler-Koalition: von militärischen Verbänden der Länder, die noch vom deutschen Faschismus okkupiert waren, und selbst von deutschen Antifaschisten, die als Frontbeauftragte des „Nationalkomitees Freies Deutschland“ versuchten, auf die deutschen Soldaten Einfluss zu nehmen. Dieser gemeinsame Kampf endete erst im Mai 1945 mit der vollständigen militärischen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht.
Mit voller Berechtigung begehen daher die Völker Russlands und der anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion den 9. Mai als „Tag des Sieges“.
Die FIR grüßt alle ehemaligen sowjetischen Kriegsveteranen und Veteranen des antifaschistischen Kampfes, wir trauern um alle, die in diesem Kampf ihr leben lassen mussten, und danken allen, die mit ihrem Handeln zum antifaschistischen Sieg beigetragen haben.
Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten