In der vergangenen Woche wurde Vilmos Hanti, Präsident der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer – Bund der Antifaschisten (FIR) und Präsident des ungarischen antifaschistischen Verbandes MEASZ, von einer Gruppe neofaschistischer Gewalttäter in Budapest überfallen.
Im Anschluss an eine antifaschistische Demonstration und Kundgebung in Budapest, die gegen Antisemitismus und Neofaschismus gerichtet war, griff eine Gruppe von Jugendlichen Vilmos Hanti an und schlug ihn so heftig, dass er in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Bereits während der antifaschistischen Kundgebung hatte diese Gruppe unter den Augen der Polizei mit Sprechchören versucht, die Redner zu stören und die Teilnehmenden einzuschüchtern. Als sich nach der Kundgebung die Polizei zurückzog, sahen die neofaschistischen Provokateure die Gelegenheit gekommen, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Schlägen die „Feinde des Magyarentums“, wie sie sie nennen, anzugreifen.
Damit ist eine neue Qualität faschistischer Gewalt in Ungarn erreicht. Die ersten Opfer gewalttätiger Übergriffe der extremen Rechten JOBBIK waren Angehörige der Roma-Minderheit. Nun werden Demokraten attackiert. Schon vor einigen Monaten hatten extrem rechte Medien eine Verleumdungskampagne gegen Vilmos Hanti gestartet, ohne dass irgendein ungarisches Gericht dieser Hetze Einhalt geboten hätte. Nun wurde diese Hetze zur realen Gewalt.
Der KZ-Verband/VdA protestiert aufs Schärfste bei der Ungarischen Botschaft gegen die zunehmenden rechtsextremen Gewalttaten in Wort und Tat in Ungarn.
Die FIR, gegründet vor 61 Jahren in Wien, ist der internationale Dachverband der Organisationen ehemaliger WiderstandskämpferInnen, PartisanInnen, Angehörigen der Anti-Hitler-Koalition, Verfolgten des des Faschismus und junger AntifaschistInnen. Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) wurde vom Generalsekretär der Vereinten Nationen zum «Botschafter des Friedens» ernannt. Sie besitzt NGO-Status bei der UNESCO, Paris, der ständigen Kommission der UNO, Genf, und dem Europarat, Strasbourg. Der KZ-Verband/VdA ist das österreichische Gründungsmitglied der FIR.