Mit Empörung und Enttäuschung reagiert die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten auf das Verhalten der estnischen Regierung, trotz wiederholter internationaler Proteste auch in diesem Jahr das am Wochenende geplante Treffen von ehemaligen Angehörigen der 20. estnischen SS Division in Sinimäe zu genehmigen.
Die FIR und die Veteranenverbände, Europaabgeordnete, Demokraten aus vielen Ländern haben auf vielen Wegen der estnischen Regierung in den vergangenen Jahren deutlich gemacht, dass die Genehmigung solcher Aufmärsche faktisch eine Rehabilitierung der SS-Verbrechen darstellt, die von der internationalen Völkergemeinschaft nicht hingenommen werden kann.
Völlig unbeeindruckt von solchen Protesten hatte der estnische Präsident Toomas Hendrik Ilves Anfang Mai diesen Jahres selber die Veteranen der SS-Verbände als „Kämpfer für die Freiheit Estlands“ gewürdigt.
Die FIR fordert die estnische Regierung auf, die historischen Tatsachen anzuerkennen, dass die SS-Verbände unmittelbar und direkt in zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingebunden waren und es im Interesse eines wahrheitsgemäßen Geschichtsbildes nicht hinnehmbar ist, sie als „Freiheitskämpfer“ zu bezeichnen. Das Vermächtnis des 65 Jahrestages der Befreiung vom 8. Mai 2010 heißt: Nie wieder darf es ein SS-Europa geben. Es darf keine Rehabilitierung der SS-Verbrecher und ihrer Taten zugelassen werden. Dies ist eine Verpflichtung auch der heutigen Generationen.
Solche SS-Treffen darf es weder in Estland noch in anderen europäischen Ländern geben.