Image Am 19. und 20.Oktober 2007 fand in Athen der 14. ordentliche Kongress der FIR statt. Knapp 40 Delegierte aus 15 Nationen waren angemeldet. Leider wurde den Veteranen aus Albanien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien die Einreise nach Griechenland verweigert.

Auf diesem Kongress wurde Bilanz der Rekonstruktion der FIR gezogen und über die zukünftigen Aufgaben beraten. Das Wichtigste in der Bilanz war, dass es in den vergangenen drei Jahren mit der Öffnung der Organisation für nachgeborene Generationen gelungen ist, die FIR als lebendige und aktive Organisation im Kampf gegen Neofaschismus, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit – für Frieden, Demokratie und soziale Rechte zu profilieren. Trotz geringer finanzieller und personeller Kapazitäten konnte eine lebendige Organisation erhalten und weiterentwickelt werden. Aktuell gehören der FIR über 50 Organisationen und Verbände aus 24 europäischen Ländern und Israel an. Damit ist die FIR die größte internationale Organisation ehemaliger Kämpfer gegen den Faschismus, Deportierter und Verfolgter des Naziregimes und Antifaschisten heutiger Generationen.

Zur politischen Bilanz gehörte auch, dass es in den vergangenen Jahren gelang, die Stimme der FIR im politischen Konzert hörbar zu machen. Die Stellungnahmen zu politischen Gegenwartsfragen, besonders zum Thema „Die Gefahr der extremen Rechten in Europa“ und zur Friedensproblematik wurden gehört und verbreitet. Die Akzeptanz der Organisation zeigte sich in der großen Zahl von Einladungen zu Gedenkveranstaltungen, Konferenzen von nationalen Mitgliedsverbänden oder zu internationalen Tagungen zu diesen politischen Themen.

Anlässlich des Kongresses beging die FIR auch das 20-jährige Jubiläum der Ernennung als „Botschafter des Friedens“ der Vereinten Nationen. In den Festansprachen wurde die bedeutende Rolle der ehemaligen Widerstandskämpfer, Partisanen, Deportierten und Verfolgtenorganisationen im Friedenskampf betont. Die Vertreter des Weltfriedensrates und des Weltbundes Demokratischer Jugend unterstrichen in ihren politischen Grußworten, welche Bedrohung des Friedens heute von den imperialistischen Hauptmächten ausgehe. Der Vertreter der Vereinten Nationen begnügte sich dagegen mit einer recht dürftigen Grußformel.

Der Kongress wählte einmütig die leitenden Gremien der Organisation. Bestätigt wurde Michel Vanderborght als Präsident. Als Vizepräsidenten wurden General Anatoli Bogdanow (Russland) und Vilmos Hanti( Ungarn) einstimmig gewählt. Die weiteren Mitglieder des Exekutivausschuss sind Nikolai Chikachev (Russland), Christos Tzintsilonis (Griechenland), Heinz Siefritz (Deutschland, Kassierer) und Dr. Ulrich Schneider (Deutschland, Generalsekretär).

Zur politischen Beschlussfassung lagen insgesamt fünf Erklärungen vor, die nach lebendiger Debatte angenommen wurden.

Diskutiert wurden auch die nächsten politischen Aktivitäten. Ein erster politischer Höhepunkt der weiteren Arbeit steht bereits fest: Das internationale Jugendtreffen auf dem Ettersberg im April 2008 anlässlich des Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwalds.

Ein ausführlicher Bericht und die Dokumentation der Beschlüsse folgt in der nächsten Ausgabe des FIR – Bulletin.

Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär