Am 2. Februar 1943, vor 75 Jahren, endete die Schlacht von Stalingrad mit dem Sieg der sowjetischen Truppen über die faschistische 6. Armee. Dies war die Wende im Zweiten Weltkrieg.

Im Morgengrauen des 22. Juni 1941 fielen 190 Divisionen Hitler-Deutschlands und seiner Verbündeten ohne Kriegserklärung in die Sowjetunion ein. Mit dieser Aggression wollte der deutsche Imperialismus einen entscheidenden Schritt zur Weltherrschaft setzen. Er beabsichtigte nicht nur, die weiten und reichen Gebiete der UdSSR zu erobern und auszuplündern, sondern vor allem auch den Marxismus und Bolschewismus in einem Vernichtungskrieg auszurotten. Der Vernichtungskrieg des deutschen Faschismus verdeutlicht sich u.a. durch den „Kommissar-Befehl“ (Ermordung der Kommunisten), den „Generalplan Ost“ (Vertreibung und Ermordung der slawischen Bevölkerung) und die „Wannsee-Konferenz“ (Ermordung der jüdischen Bevölkerung). Die Faschisten konnten durch den Überraschungsangriff, einer massiven Überlegenheit an Truppen, Bewaffnung aber auch Kriegserfahrung und dem militärisch-industriellem Potential der bereits eroberten Gebiete in Europa trotz hartnäckiger Gegenwehr der sowjetischen Truppen Anfangserfolge erzielen. Es gelang ihnen, Leningrad einzuschließen, einen großen Teil der Ukraine zu besetzen und die Krim einzunehmen. Unter Führung der Kommunistische Partei der Sowjetunion wurde der Kampf gegen die faschistische Aggression aufgenommen. So wurden über 1500 Industriebetriebe in den Osten des Landes verlagert und wieder aufgebaut und auf Kriegsproduktion umgestellt. In den zeitweilig besetzten Gebieten wurde eine schlagkräftige Partisanenbewegung initiiert.

Die im Barbarossa-Plan vorgesehenen Ziele, in maximal fünf Monaten die Sowjetunion zu besiegen, wurden allerdings nicht erreicht. Anfang Oktober 1941 begann die Operation „Taifun“ mit dem Ziel der Einnahme Moskaus. Zwar konnte die deutschen Truppen bis ins Vorfeld Moskaus vorstoßen, aber der mächtige Gegenangriff vom 5./6. Dezember 1941 warf die Faschisten bis zu 250 Kilometer zurück. Die Schlacht um Moskau machte die Legende der „Unbesiegbarkeit“ der faschistischen Wehrmacht zunichte.

Nach ihrer Niederlage vor Moskau 1941 versuchten die Faschisten im Jahr 1942, die UdSSR mit einem neuen Angriff niederzuringen. Aufgrund der fehlenden zweiten Front konnten die meisten Truppen an die Ostfront geworfen werden. Von den 177 faschistischen Infanteriedivisionen wurden 136 gegen die Rote Armee in den Kampf geworfen. Ende Juni, Anfang Juli 1942 begann der Vorstoß zur Wolga und zu den Ölfeldern des Kaukasus. Ende August standen sie vor Stalingrad, im Kaukasus konnten sie das Erölgebiet bei Maikop erobern. Die vorgesehenen Ziele erreichten die deutschen Truppen aufgrund der sowjetischen Gegenwehr nicht. In Stalingrad entwickelte sich ein erbitterter Straßen- und Häuserkampf, der die faschistischen Angreifer aufrieb. Die Soldaten der 62. Armee unter General Wassili Iwanowitsch Tschuikow, verstärkt durch die Arbeiter der Betriebe, verteidigte hartnäckig heldenhaft in blutigen Kämpfen Stalingrad. Am 19./20. November 1942 traten die sowjetischen Armeen an der Wolga zur Gegenoffensive an und schlossen binnen drei Tagen die 6. Armee unter General Paulus ein, auch aus dem Kaukasus wurden die Faschisten zurückgedrängt. Auf ausdrücklichen Befehl des deutschen Oberkommandos lehnte der Oberbefehlshaber der 6. Armee jedes Kapitulationsangebot ab und verurteilte damit tausende Soldaten zum Tode. Deutsche und österreichische Antifaschisten forderten die Wehrmachtsoldaten auf, den Kampf einzustellen. Am 2. Februar 1943 ergaben sich die Reste der 6. Armee, 91.000 Mann, zum Teil halbverhungert, krank und mit Erfrierungswunden und gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Bei Stalingrad zerschlugen die sowjetischen Truppen eine der stärksten militärischen Gruppierungen des faschistischen Deutschlands. Die im Juli 1943 folgende Schlacht bei Kursk brachte die endgültige Wende des Krieges. Die antifaschistischen Kräfte und unterdrückten Völker schöpften neue Kraft und Zuversicht aus den Siegen der Sowjetunion. Es kam zu einem Aufschwung der Widerstandsbewegung. Doch dauerte es noch bis Mai 1945, bis der deutsche Faschismus unter großen Opfern niedergerungen werden konnte.