Am Sonntag, 18. Februar 2024 fanden in der Gedenkstätte Mauthausen anläßlich des 79. Todestags von Generalleutnants Dimitrij Michailowitsch Karbyschew gemeinsame Kranzniederlegungen statt.

Die Ehrung fand im Gedenken und zur Erinnerung an Generalleutnant der Roten Armee, Dimitrij Michailowitsch Karbyschew, der in der Nacht von 17. auf 18. Februar 1945 im Alter von 65 Jahren im deutsch-faschistischen Konzentrationslager Mauthausen mit Mithäftlingen grausam ermordet wurde.

Auf Einladung des KZ-Verband/VdA Oberösterreich nahmen Vertreter der Botschaft der Russischen Föderation, der Botschaft der Republik Belarus, der Schule der Botschaft der Russischen Föderation, die seit 2020 den Ehrennamen „Dimitrij Karbyschew“ trägt, der Österreichisch-Weissrussischen Freundschaftsgesellschaft, des Russischen Kulturinstituts und von Memory Austria an der gemeinsamen Ehrung teil.

Dimitrij Karbyschew wurde 1880 in der Stadt Omsk geboren und absolvierte u.a. die Lehranstalt für Militäringenieure. Er entwickelte sich zu einem bedeutenden Fachmann auf dem Gebiet des Festungsbaus und kämpfte im Russisch-Japanischen und im 1. Weltkrieg. Nach der Oktoberrevolution 1917 stellte er sein Können in den Dienst der Roten Armee und half unter Frunse, den Bürgerkrieg zu beenden und die ausländischen Interventen zu vertreiben. Nach dem Ende des Bürgerkriegs und der ausländischen Intervention lehrte er u.a. an der Frunse-Militärakademie und erhielt hohe Auszeichnungen.

Nach dem faschistischen Überfall auf die UdSSR geriet Generalleutnant Karbyschew schwer verwundet in Gefangenschaft. Die deutschen Faschisten erkannten die Fähigkeiten Karbyschews und versuchten ihn mit Verlockungen und Versprechungen zum Verrat zu verleiten. Doch Karbyschew blieb standhaft, er ermutigte seine Mitgefangenen, war Teil der illegalen internationalen Widerstandsorganisationen. Sein Leidensweg endete nach dreieinhalb Jahren, nach Stationen wie Flossenbürg, Maydanek, Auschwitz, Sachsenhausen in Mauthausen. Generalleutnant Karbyschew musste bei strengem Frost splitternackt hinter der Wäschebaracke stehen und wurde mit eiskaltem Wasser übergossen, bis er zur Eissäule erstarrte.

Bis zum letzten Atemzug war Generalleutnant Karbyschew ein treuer Sohn seiner sowjetischen Heimat, ein mutiger Kämpfer für die Befreiung der Völker vom faschistischen Joch.

Wenige Monate nach der Befreiung Europas vom Faschismus wurde Generalleutnant Karbyschew der Ehrentitel Held der Sowjetunion verliehen.

Im Jahr 2020 erhielt die allgemeinbildende Schule bei der Botschaft der Russischen Föderation in Wien den Ehrennamen nach dem Helden der Sowjetunion, Dmitrij Karbyschew verliehen.

Die gemeinsamen Ehrungen fanden am Denkmal für D.M. Karbyschew beim Lagertor und bei der Gedenktafel an der Klagemauer statt.

Anschließend erfolgte eine gemeinsame Ehrung bei der Gedenktafel des KZ-Verband/VdA Oberösterreich für die 42 Widerstandskämpfer, die meisten davon von der Welser Gruppe, die am 28. April 1945 auf direkten Befehl in der letzten Vergasungsaktion in Mauthausen ermordet wurden. Ehrungen fanden auch der der Gedenktafel der Republik Belarus an der Klagemauer, bei der Gedenktafel Richard Bernascheks, bei der Gedenktafel des Block 20 insbesondere in Erinnerung des Ausbruchs der sowjetischen Offiziere im Februar 1945, am Hauptdenkmal der Sowjetunion sowie beim Denkmal im sogenannten „Russenlager“ (Sanitätslager) statt.