Anlässlich des Jahrestags der Okkupation und Annexion Österreichs fand am 13. März 2024 in Laakirchen eine Kranzniederlegung der Arbeitsgemeinschaft der NS-Opferverbände und Widerstandskämpfer/innen beim Denkmal der Widerstandskämpfer, die im Kampf gegen den Faschismus, für ein freies und unabhängiges Österreich ihr Leben gaben, statt.

Gedenkkundgebung am 13. März 2024 in Laakirchen

In der Gedenkrede erinnerte der Landesvorsitzende des KZ-Verband/VdA Oberösterreich Harald Grünn an die Versuche der illegalen Kommunisten, dem drohenden Einmarsch und „Anschluss“ eine gemeinsame Abwehrfront – auch unter Einbeziehung „Vaterländischen Front“ – entgegenzustellen und berichtete von den Erinnerungen Peter Kammerstätters, der an den Verhandlungen zur Herstellung eines Abwehrbündnisses zur Rettung der Unabhängigkeit Österreichs beteiligt war. Ziel der Verhandlungen war die Herstellung einer Volksfront gegen die Anschlussbestrebungen Hitler-Deutschlands und der österreichischen Nazis. So fand in Wels noch kurz vor dem „Anschluss“ eine „lagerübergreifende“ antinazistischen Demonstration von Kommunistischer und Katholischer Jugend statt. Verhandlungen zur Herstellung einer Abwehrfront gab es auf lokaler Ebene neben Linz und Wels auch in Ried, Goisern und anderen Orten in Oberösterreich. Auch wenn diese Versuche, eine gemeinsame Abwehrfront 1938 zu bilden, scheiterten, der Kampf gegen den Faschismus und um die Wiederherstellung eines freien Österreichs wurde auch nach der Okkupation unter ungleich schwierigeren und gefährlicheren Bedingungen fortgesetzt, so der Landesvorsitzende.

In der Gedenkrede verwies der Landesvorsitzende auf die auf dem Denkmal namentlich aufgelisteten Widerstandskämpfer, deren Mut und deren Taten für immer in Erinnerung bleiben. Fast alle der am Denkmal angeführten Widerstandskämpfer waren Teil der sogenannten „Welser Gruppe“.

Stellvertretend würdigte der Landesvorsitzende den Arbeiter der Papierfabrik Steyrermühl Josef Neubacher, der im Zuge der Verhaftungswelle gegen die Welser Gruppe am 3. Oktober 1944 wegen kommunistischer Betätigung von der Gestapo verhaftet wurde. Der kommunistische Widerstandskämpfer Josef Neubacher wurde wie die meisten anderen Widerstandskämpfer der Welser Gruppe in das KZ Mauthausen überstellt. Auf direkten Befehl wurde Josef Neubacher gemeinsam mit 41 weiteren Widerstandskämpfern, die meisten von der Welser Gruppe, am 28. April 1945 in der Gaskammer von Mauthausen ermordet.

Der Landesvorsitzende Harald Grünn erinnerte daran, dass die am Laakirchner Denkmal genannten österreichischen Widerstandskämpfer den von der Anti-Hitlerkoalition (UdSSR, USA und Großbritannien) in der Moskauer Deklaration von 1943 geforderten eigenen Beitrag zur Befreiung Österreichs erfüllten und so die Wiederherstellung Österreichs als unabhängigen Staat ermöglichten.

Nach der Gedenkrede legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch der Bürgermeister und Gemeinderäte von Laakirchen, Blumen am Denkmal der Widerstandskämpfer, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus verloren, nieder.

Gedenkkundgebung am 13. März 2024 in Laakirchen