Gedenken Aussenlager Linz III am 9. Mai 2025

Am Freitag, 9. Mai wurde die erneuerte Gedenkstätte des KZ-Außenlager Linz III am Areal des Sportklubs SK Vöest mit einer Gedenkkundgebung präsentiert. Das Denkmal wurde vom Ende des Parkplatz-Geländes direkt gegenüber dem Haupteingang verlegt und erneuert.

Gedenken Aussenlager Linz III am 9. Mai 2025

Die Arbeitsgemeinschaft der NS-Opferverbände und Widerstandskämpfer/innen OÖ beteiligte sich an der Gedenkkundgebung mit einer Kranzniederlegung zur Ehrung der Opfer des KZ-Außenlagers LINZ III.

Auch in diesem Außenlager gab es eine illegale Widerstandsorganisation, die mit dem Hauptlager in Verbindung stand. So berichtet der deutsche Kommunist Hans Müller zum Nebenlager Linz III: „Neben einer ausgezeichnet organisierten Solidaritätsbewegung zur Unterstützung kranker und schwacher sowie politisch gefährdeter Kameraden wurde auch eine verhältnismäßig gute politische Arbeit geleistet. Es fanden fast täglich Besprechungen über die politische Lage, die Lage an den Fronten und die sich daraus ergebenden Schlußfolgerungen für die Arbeit unter den Häftlingen statt“ (Aktenmerk R.U., Berlin/DDR 1979, S 140).

„Einen gefahrvollen Auftrag hatte auch Rudolf Pfützner im Nebenlager Linz III zu erfüllen. Vom Internationalen Lagerkomitee genau instruiert über die Aufgabe und die notwendigen Vorsichtsmaßregeln wurden, so schreibt er, im März und April 1945 im Namen einer ‚österreichischen Widerstandsbewegung‘ Briefe an alle SS-Chargen geschrieben, die die SS davor warnte, Häftlinge zu liquidieren. Andere Briefe enthielten Aufforderungen an die SS, die Mißhandlungen der Häftlinge einzustellen, andernfalls sie nach dem Sieg der Alliierten zur Veranwortung gezogen würden. Diese Briefe wurden von Rudolf Pfützner auf einer Schreibmaschine im Revier, in dem er als Schreiber tätig war, geschrieben. Sie trugen fingierte Unterschriften von Linzer Einwohnern. Durch die Außenarbeitskommandos wurden wurden sie aus dem Lager geschmuggelt und in mehreren Orten in der Umgebung von Linz in Briefkästen der Post geworfen. (Aktenmerk R.U., Berlin/DDR 1979, S 142/143)