400 Menschen beteiligten sich an der traditionellen antifaschistischen Kundgebung des Bündnisses „braunau gegen rechts“.
Gewalteskalationen seitens der Rechtsextremisten konnten verhindert werden.
„Jahr für Jahr versammeln sich vor dem Mahnstein gegen Faschismus Hunderte junge Menschen. Sie alle eint der gemeinsame Kampf für eine Zukunft ohne Ausbeutung, Faschismus und Krieg“, mit diesen Worten hob ein Redner des Bündnisses „braunau gegen rechts“ die Bedeutung der traditionellen Demonstration hervor.
Hinter dem Transparent „Gegen Nazis, Rassismus und Sozialraub. Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft kämpfen“ versammelten sich auch in diesem Jahr etwa 400 größtenteils junge Menschen. Nach der Auftaktkundgebung am Bahnhof bewegte sich der Demonstrationszug durch das Stadtgebiet zu einer Abschlusskundgebung vorm Mahnstein gegen Faschismus in der Vorstadt.
Rassistische Hetze löst keine Probleme
Einerseits wurde auf der antifaschistischen Kundgebung an die scheußlichen Gräueltaten des Nazi-Faschismus erinnert, doch darüber hinaus war es den OrganisatorInnen ein Anliegen den antifaschistischen Protest unmittelbar mit der Frage nach der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums in Verbindung zu bringen. „Um den Rechten den Nährboden für ihre Lügen und Hetzen zu entreißen, müssen wir endlich Lösungen präsentieren; Lösungen für die Probleme und Bedürfnisse der einfachen Bevölkerung. Denn wenn wir wollen, dass eine neue Gesellschaft Gestalt annimmt, dann müssen wir ansetzen an den einfachen Alltagsproblemen und Bedürfnissen der Menschen“, erklärt der Sprecher vom Bündnis „braunau gegen rechts“, die inhaltliche Schwerpunktsetzung der antifaschistischen Demonstration.
Mehr als 30 Neonazis störten die Kundgebung
Da die Provokationsversuche der neofaschistischen NVP in den vergangenen Jahren alle kläglich scheiterten, sahen sich die Neonazis heuer offenbar unter Zugzwang. So versammelten sich am Braunauer Stadtplatz rund 30 Neonazis um die Versammlung zu stören. „Da Neonazis schon im vergangenen Jahr dazu aufgerufen hatten, die antifaschistische Demonstration gewaltsam zu blockieren, waren auch in diesem Jahr Angriffe seitens der Neonazis zu befürchten. Auch die Aufrufe der NVP deuteten daraufhin, dass gewaltbereite Neonazis nach Braunau pilgern würden“, erklärt der Bündnissprecher das aggressive Auftreten der Nazis. Lediglich ein pyrotechnischer Knallkörper wurde auf die Demonstration geworfen, wovon sich die TeilnehmerInnen aber nicht provozieren ließen. Für einen geregelten und friedlichen Ablauf der Demonstration sorgten unter anderem die OrdnerInnen und Demonstrationsleitung, die auf Provokationen seitens der Neonazis vorbereitet waren. „Wir sind froh, dass es zu keiner Gewalteskalation seitens der Rechten gekommen ist. Eine friedliche Kundgebung war immer unser Ziel!“, ergänzt der Bündnissprecher abschließend.