Am Samstag, 18. Februar 2023 fanden in der Gedenkstätte Mauthausen anläßlich des Todestags von Generalleutnants Dimitrij Michailowitsch Karbyschew Kranzniederlegungen statt.

Die Ehrung fand im Gedenken und zur Erinnerung an Generalleutnant Dimitrij Michailowitsch Karbyschew, der in der Nacht von 17. auf 18. Februar 1945 im Alter von 65 Jahren im deutsch-faschistischen Konzentrationslager Mauthausen mit hunderten Mithäftlingen grausam ermordet wurde.

Auf Einladung des KZ-Verband/VdA Oberösterreich nahm eine Delegation der Botschaft der Russischen Föderation in Österreich unter Führung von Herrn Nikolay Ageev, Leiter der Kulturabteilung, sowie einer Delegation der Schule der Botschaft, die seit 2020 den Ehrennamen „Dimitrij Karbyschew“ trägt, an der Ehrung teil.

Gedenkkundgebung beim Denkmal für D.M. Karbyschew
Gedenkkundgebung beim Denkmal für D.M. Karbyschew

Dimitrij Karbyschew wurde 1880 in der Stadt Omsk geboren und absolvierte u.a. die Lehranstalt für Militäringenieure. Er entwickelte sich zu einem bedeutenden Fachmann auf dem Gebiet des Festungsbaus und kämpfte im Russisch-Japanischen und im 1. Weltkrieg. Nach der Oktoberrevolution 1917 stellte er sein Können in den Dienst der Roten Armee und half unter Frunse, den Bürgerkrieg zu beenden und die ausländischen Interventen zu vertreiben. Nach dem Ende des Bürgerkriegs und der ausländischen Intervention lehrte er u.a. an der Frunse-Militärakademie und erhielt hohe Auszeichnungen.

Nach dem faschistischen Überfall auf die UdSSR geriet Generalleutnant Karbyschew schwer verwundet in Gefangenschaft. Die deutschen Faschisten erkannten die Fähigkeiten Karbyschews und versuchten ihn mit Verlockungen und Versprechungen zum Verrat zu verleiten. Doch Karbyschew blieb standhaft, er ermutigte seine Mitgefangenen, war Teil der illegalen internationalen Widerstandsorganisationen. Sein Leidensweg endete nach dreieinhalb Jahren, nach Stationen wie Flossenbürg, Maydanek, Auschwitz, Sachsenhausen in Mauthausen. Generalleutnant Karbyschew musste bei strengem Frost splitternackt hinter der Wäschebaracke stehen und wurde mit eiskaltem Wasser übergossen, bis er zur Eissäule erstarrte.

Bis zum letzten Atemzug war Generalleutnant Karbyschew ein treuer Sohn seiner sowjetischen Heimat, ein mutiger Kämpfer für die Befreiung der Völker vom faschistischen Joch.

Wenige Monate nach der Befreiung Europas vom Faschismus wurde Generalleutnant Karbyschew der Ehrentitel Held der Sowjetunion verliehen.

Im Jahr 2020 erhielt die allgemeinbildende Schule bei der Botschaft der Russischen Föderation in Wien den Ehrennamen nach dem Helden der Sowjetunion, Dmitrij Karbyschew verliehen. 

Die gemeinsamen Ehrungen fanden am Denkmal beim Lagertor und bei der Gedenktafel an der Klagemauer statt.

Anschließend erfolgte eine gemeinsame Ehrung bei der Gedenktafel des KZ-Verband/VdA Oberösterreich für die 42 Widerstandskämpfer, die meisten davon von der Welser Gruppe, die am 28. April 1945 in der letzten Vergasungsaktion in Mauthausen ermordet wurden.

Ehrungen fanden noch beim Block 20 in Erinnerung des Ausbruchs der sowjetischen Offiziere, am Hauptdenkmal der Sowjet-Völker sowie beim Denkmal im sogenannten „Russenlager“ statt.