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Millionen Tote und halb Europa in Schutt und Asche. Das war das Ergebnis der Nazi-Tyrannei. Gerade im heurigen Gedenkjahr 2015, in dem sich die Befreiung vom NS-Faschismus zum siebzigsten Mal jährt, erinnern wir vielerorts an die grausamen und schrecklichen Verbrechen dieser Zeit. Das ist auch gut und wichtig so. Gleichzeitig braucht es aber auch eine kritische und offene Auseinandersetzung mit dem heutigen Rechtsextremismus – und gerade hier droht das „offizielle“ Österreich in vielerlei Hinsicht zu versagen!

Erinnern heißt Handeln…
Der Gedenkstein vor Hitlers Geburtshaus erinnert uns an unsere Verantwortung, nie wieder tatenlos zuzusehen, wenn Nazis und Ewiggestrige ihr Unwesen in Österreich treiben. Gerade deshalb wollen wir auch heuer im Gedenkjahr 2015 in Braunau auf die Straße gehen. Gemeinsam wollen wir die Aufmerksamkeit, die rund um den 20. April ohnehin nicht zu verhindern ist, für ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus nutzen!

Braunau selbst kann nichts für das unsägliche Leid der NS-Dikatur, das ist unumstritten, richtig ist auch, dass Hitler nur wenige Jahre seiner Kindheit hier verbrachte. Es geht aber auch nicht darum, der Stadt und den Menschen, die hier leben, die Verantwortung für die Nazi-Tyrannei aufzubürden. Sondern es geht darum, all jenen Ewiggestrigen, die angesichts des Hitler Geburtstages auch heute noch in Feierlaune geraten, ein deutliches Zeichen entgegenzusetzen: Ihr seid in unserer Stadt nicht erwünscht und wenn es hier etwas zu gedenken gibt, dann ist es das Andenken an die Millionen Opfer des verbrecherischen Nazi-Regimes!

… gegen Nazis, Rassismus und Sozialraub!
Es ist jedoch auch kein Zufall, dass in Zeiten europaweiter Spardiktate die extreme Rechte Zulauf und Aufwind verspürt. Dem NS-Regime ging ebenfalls eine tiefe kapitalistische Krise mit den steigender Arbeitslosigkeit, zunehmender Armut und generellen Abstiegsängsten voraus. Derartige Unsicherheiten führen und führten, wenn breite solidarische Proteste ausbleiben und Politikverdrossenheit zunimmt zu ressentimentgeladenen Konflikten, die sich ganz nach dem Prinzip „nach unten treten und nach oben buckeln“ gegen vermeintlich nutzlose Minderheiten richten.

Die aktuelle kapitalistische und soziale Krise hat Europa fest im Griff und trotzdem schreitet man den Weg, der auch schon 2007 zum wirtschaftlichen Crash geführt hat, unbeirrt weiter. Dass Profite wichtiger sind als die Bedürfnisse der Menschen, zieht sich wie ein roter Faden durch die neoliberalen Krisen„lösungs“rezepte: Unter ihrem Deckmantel werden tausende Stellen im öffentlichen Dienst vernichtet, soziale Leistungen gekürzt, ganze Wirtschaftsbereiche an private Investoren verscherbelt und erkämpfte Arbeitsrechte mit Füßen getreten.

Den momentanen Rechtsruck in Europa zu beweinen alleine reicht nicht aus, die wichtigste und wirksamste Gegenstrategie gegen rassistische Hetze und rechte Demagogie kann nur eine Politik sein, die darauf abzielt, das gute Leben für alle Menschen zu schaffen, einhergehend mit einer konsequenten Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit.

Raus auf die Straße: Kein Platz für Nazis in unserer Stadt!

Das Bündnis „braunau gegen rechts“, das auch der KZ-Verband/VdA OÖ unterstützt – ruft am Samstag, dem 18. April 2015, zu einem breiten und entschlossenen antifaschistischen Protest auf: Gehen wir gemeinsam auf die Straße und setzen wir ein starkes Zeichen dafür, dass Neonazis in unserer Stadt keinen Platz haben.

Erinnern heißt Handeln gegen Nazis, Rassismus und Sozialraub!
Samstag, 18. April 2015, um 15:00 Uhr am Bahnhof Braunau/Inn