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Fluchtursachen bekämpfen und nicht Flüchtlinge!

71 Menschen mussten qualvoll ihr Leben lassen, weil es keine legalen Fluchtwege für sie gab. Das Sterben von Menschen auf ihrer Flucht ist damit auch in Österreich angelangt. Hinzu kommt, dass die unerträglichen Zustände im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ungebrochen eine humanitäre Katastrophe darstellen und diese damit zum traurigen Sinnbild für die gescheiterte und unmenschliche Asylpolitik in Österreich geworden sind. Doch dahinter steckt politisches Kalkül! Denn natürlich könnte Innenministerin Mikl-Leitner verhindern, dass Kinder am nackten Boden schlafen müssen, Flüchtlinge in Zelten ausharren oder Mütter ihre Kinder in überhitzten Bussen zur Welt bringen zu müssen.

Die Politik der österreichischen Regierung steht damit im krassen Widerspruch zur unglaublichen Solidarität großer Teile der Bevölkerung. Dort wo das offizielle Österreich auf ganzer Linie versagt, übernehmen Initiativen, NGOs und tausende Privatpersonen die Aufgaben des Staates. Als Ungarn Flüchtlinge mit dem Zug ausreisen ließ, sammelten sich in kürzester Zeit Menschen auf den Bahnhöfen, um die Versorgung der Schutzsuchenden zu übernehmen. Darüber hinaus sind unzählige Menschen nach Traiskirchen und zu anderen Flüchtlingslagern gefahren, um Spenden zu übergeben oder ihre Hilfe anzubieten.

Statt sich der humanitären Verantwortung zu stellen, werden Flüchtlinge zum Spielball der Innenpolitik. Während die verantwortlichen PolitikerInnen noch Betroffenheit heucheln, übertrumpfen sie sich gegenseitig mit Forderungen nach „hartem Durchgreifen“ gegen sogenannte Schlepper. Sie tun dies anstatt der Frage nachzugehen, warum Menschen auf Schlepper überhaupt angewiesen sind.

Die Welt, in der wir leben, wird von globaler Ungleichheit bestimmt. Fast eine Milliarde Menschen sind permanent schwerstens unterernährt. Sauberes Trinkwasser, medizinische Versorgung und ein Dach über dem Kopf bleiben einem großen Teil der Weltbevölkerung verwehrt. Und selbst von Frieden können viele nur träumen: Von Jugoslawien bis zum Irak, von Afghanistan über Libyen, Syrien, Kurdistan und Palästina bis Kolumbien ist die Welt Schauplatz von Kriegen, in denen Menschen zu Zigtausenden ermordet werden. All das passiert nicht ohne Grund: Es geschieht im wirtschaftlichen Interesse, es geht um Macht und geopolitischen Einfluss – und es sind vor allem westliche Staaten und auch Österreich, in denen durch Krieg einige wenige riesige Profite einfahren.

60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht und die EU setzt alles daran, dass diese nichts vom Kuchen ihrer Profite abbekommen. So betreibt sie an ihren Außengrenzen eine gnadenlose Flüchtlingsabwehr und die Festung Europa ist damit zu einem Massengrab für Flüchtlinge geworden.

Solange europäische Staaten in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht Hauptproduzenten von Fluchtursachen sind, solange steht die europäische wie auch österreichische Politik in der Pflicht, sichere Fluchtmöglichkeiten zu schaffen, möglichst viele Flüchtlinge aufzunehmen und diesen ein menschenwürdiges Leben zu bieten!

  • Wo? Volksgarten (vorm Musiktheater)
  • Wann? Freitag, 25. September, 20 Uhr